Freitag, 12. November 2010

Begegnung

Einem Menschen begegnen heisst: in sein Leben eintreten, sodass die Wege sich niemals ganz trennen können. Die Begegnung geschieht von beiden Seiten her.
Alles Wirkliche im Leben ist Begegnung: Ich werde am Du.
Jeder wird, der er sein soll, jeweils erst durch den Anderen. Mein Ich entsteht im Du.

Glück

Viele Glückserfahrungen, die Menschen in diesem Leben machen, können zugleich eine Vorauserfahrung unbegrenzten Glücks des vollendeten Gottesreiches sein, wenn sie in die lebendige Beziehung zu Gott eingeordnet werden und nicht je für sich als letztes Ziel angestrebt werden.

Erlösung und Liebe

Erlösung ist Versöhnung mit dem lebendigen Gott und damit mit den Menschen.
Das ist keine ein für allemal in Besitz zu nehmende Wirklichkeit. Es ist personale Wirklichkeit; sie muss immer wieder neu geschehen.

Sie gehört nicht zum Bereich des Habens (Habbaren), sondern zum Bereich des Seins, des Gelebten und immer neu zu Erlebenden.

Auch eine Liebe unter Menschen kann man ja nicht einfach haben und sich dieses Besitzes sicher fühlen; sie muss in Hingabe und Empfangen immer neu geschehen.

Montag, 26. Juli 2010

Liebe und Tod

In einem Lehrbrief des Würzburger Kurses las ich über christliches Leben in der Gemeinschaft der Heiligen:
"Die Solidarität reicht über den Tod hinaus." und "Liebe ist immer konkret"
Das erinnerte mich daran, was ich vor einiger Zeit in einem anderen Lehrbrief las:
"Der Mensch findet allein in der anderen Person ein Gegenüber, das ihm entspricht. Diese Anerkennung mit dem Tod aufhören zu lassen, hieße sie nur bedingt zu gewähren. Die Annahme, der geliebte Mensch existiere nach dem Tod schlechthin nicht mehr, wäre ein Verrat an ihm."








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Freitag, 23. Juli 2010

Sterben

Gestern wurde ich vom Pflegeheim in Rinteln angerufen, da es Frau Y. schlecht ginge (ich bin im Hospizverein). So habe ich dann abends noch bei Frau Y. gesessen, ihr Psalmen 121 und 139 aus dem Gotteslob vorgelesen, gesungen (Wachet auf, ruft uns die Stimme GL 110, Grosser Gott wir loben dich GL 257, Nun freut euch, ihr Christen GL 143) und gebetet.
Sie ist dement und ich weiss nicht, ob sie mich wiedererkennt, wenn ich komme. Aber sie hält meine Hand und reagiert manchmal mit (für mich unverständlichem) Gebrabbel. Als ich am Mittwoch gehen wollte, war sie offensichtlich nicht einverstanden.
Ob ihr Leben für sie noch Lebensqualität hat, kann ich und will ich nicht beurteilen. Wenn ich ihr einige Stunden leichter machen kann, bin ich zufrieden. Aber nicht mein Wille ist entscheidend...
Die Jesus Litanei (GL 765) nahm sie auch gut auf.
Natürlich fällt mir bei dieser Betreuung ein, dass ich endlich auch selber eine Patientenverfügung erstellen muss.

Donnerstag, 22. Juli 2010

Dag Hammerskjöld

Die Vergebung durchbricht die Ursachenkette dadurch, dass der, der -aus Liebe- vergibt, die Verantwortung auf sich nimmt für die Folge dessen, was du tatest. Sie bedeutet daher immer ein Opfer.